In der letzten Sitzung des Ausschusses für Schule und Bildung im Oktober unterrichtete uns das Schulministerium über aktuelle Studienergebnisse aus der Bildungsforschung.
Als statistische Untersuchung liefert die Shell Jugendstudie jährlich Informationen zu Einstellungen, Werten und Sozialverhalten der Jugendlichen in Deutschland. Da es sich für uns Bildungspolitikerinnen und Bildungspolitiker um unsere Kernklientel handelt, haben wir mit den Vertretern des Ministeriums die Ergebnisse der 19. Jugendstudie im Hinblick auf die Handlungsfelder der Schulpolitik für NRW diskutiert. Deutlich wurde, dass die Jugend trotz Ängsten und Unsicherheiten positiv in die Zukunft blickt und großes Vertrauen in die Demokratie als Staatsform hat. Diese Erkenntnis bestätigen die Landesregierung in ihrer Zielsetzung Jugendliche als mündige Bürgerinnen und Bürger einer demokratisch verfassten Gesellschaft wahrzunehmen und sie dabei zu unterstützen, sich aktiv und im Sinne der Demokratie zu engagieren.
Zudem wurde der aktuelle Maßnahmenkatalog gegen Gewalt an Lehrkräften vorgestellt. Schulen in NRW müssen Orte sein, an denen sich Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler und schulische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicher fühlen. Um das sicherzustellen, verstärkt das Schulministerium die Bereiche Gewaltprävention und -intervention fortwährend, um für die Schulen die Angebote mit weiteren passgenauen Unterstützungsangeboten zu erweitern.
Dazu zählt die niedrigschwellige telefonische Erstberatung „Sprech:Zeit 24/7“ bei der allen pädagogischen Landesbeschäftigten rund um die Uhr vielfältige arbeitsmedizinische und sicherheitstechnische Beratungs- und Unterstützungsleistungen angeboten werden.
Kürzlich wurde auch die Praxiseinheit „Verbale Deeskalation und Konfliktlösung“ entwickelt, die bereits zum Abruf bereitsteht. Sie enthält praktische Übungen zu deeskalierenden Gesprächstechniken und Handreichungen zu deeskalationsfördernden Rahmenbedingungen und Verhaltensweisen.
Zum Maßnahmenpaket gehören auch Musterchecklisten zu Gefährdungsbeurteilungen, die speziell für Schulleitungen entwickelt wurden.
Als hilfreich in der Praxis hat sich auch der von den Schulen gelobte Notfallordner bewährt, der bereits 2023 überarbeitet wurde. Er gibt Schulen schnell umsetzbare Handlungsempfehlungen für bestimmte Krisensituationen. Bei der Überarbeitung wurde von der Landesregierung im besonderen Maße darauf geachtet, dass eine Verringerung des bürokratischen Aufwands im gewaltpräventiven Bereich erreicht wurde.