Löhrmann zur Auseinandersetzung mit eigenen Lehrmaterialempfehlungen aufgefordert
Das nordrhein-westfälische Schulministerium um Ministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) empfiehlt in Zusammenarbeit mit der Initiative „Schwul-Lesbische Aufklärung“ sexualpädagogische Lehrmaterialien der Unterrichtsreihe „Schule der Vielfalt“. Darin wird unter anderem für Kinder unter 14 Jahren die Thematisierung von sexuellen Praktiken angeregt. „Doch was genau empfohlen wird, scheint das Ministerium nicht zu wissen, wie sich der WELT-Berichterstattung vom 20. Juni 2016 entnehmen lässt“, so der Landesvorsitzende der Jungen Union Nordrhein-Westfalen Florian Braun.
So erklärte das NRW-Schulministerium gegenüber der Welt, dass die Auswahl der Unterrichtsmaterialien den Lehrkräften der eigenen Verantwortung obliege. „Dabei sollte Löhrmann die Verantwortung nicht von sich weisen, wenn 12-Jährigen Analsex und Darkrooms veranschaulicht werden sollen! Diese Grenzüberschreitung greift das Schamgefühl der Kinder an und überfordert sie“, zeigt sich Braun empört.
Die Junge Union lehnt diese Unterrichtsmaterialien entschieden ab. Stattdessen betont der JU-Vorsitzende die Bedeutung von sexueller Aufklärung und fordert einen sensiblen und altersangemessenen Umgang mit Sexualität in der Schule: "Homophobie und Diskriminierung dürfen in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Ängste und Vorurteile gegenüber allen gesellschaftlichen Gruppen müssen daher bereits früh in der Schule thematisiert werden. Jedoch darf insbesondere die Thematisierung sexueller Diversität nicht mit der Lehre von sexuellen Fetisch-Praktiken gleichgesetzt werden. Sexualkunde ist für Schüler wie für Lehrer kein einfaches Unterrichtsfach. Es bedeutet das Ansprechen von Intimität und Schamgefühl mitten in der Pubertät. Wir erwarten daher gerade vom Schulministerium als oberste Schulaufsichtsbehörde hierbei eine angemessene Sensibilität. Das unbedachte und überfordernde Thematisieren von Sexualität kann im schlimmsten Fall sogar Wegbereiter für ein gestörtes Verhältnis zur eigenen Sexualität sein. Und an dieser Stelle muss jedem noch so gut gemeintem pädagogischem Innovationsgeist eine Grenze gesetzt werden. Ich fordere Frau Löhrmann auf, die Lehrmaterialien der Initiative "Schule der Vielfalt" aus den Klassenzimmern zu holen!"