Tipps und Wissen für das politische Handeln aus der Praxis zu holen, war das Ziel der Klausurtagung des Arbeitskreises „Digitalisierung und Innovation“. Als Team der CDU hatten wir es uns zur Aufgabe gemacht, den Fahrplan für die Legislaturperiode zu konnkretisieren, Ideen zu diskutieren sowie Aufgaben zu verteilen.
Die Klausurtagung hatte verschiedene Institutionen in Köln und Bonn zum Ziel, die sich mit der Digitalisierung beschäftigen oder selbst digitale Infrastrukturen betreiben. Mit der Erfahrung und Expertise der Mitarbeiter von NetCologne, dem DigitalHub Cologne und der Deutschen Telekom waren die besten Voraussetzungen dafür geschaffen, dass wir unser eigenes Know-How ausbauen, um es in der Landtagsarbeit anwenden zu können.
Bei NetCologne, dem größten Netzbetreiber im Stadtgebiet, hat eine Führung durch das Netzwerkmanagement Aufschluss über die Überwachung und Steuerung der 400.000 Anschlüsse gegeben. Die große Zahl der Anschlüsse sowie die stark wachsende Menge an Daten stellen die Betreiber vor Herausforderungen. Grund dafür ist auch die vermehrte Nutzung von Streamingdiensten, durch die der Datenverkehr stark an Zuwachs gewinnt.
Im Anschluss an die Führung nahm Thomas Rossbach, Teamleiter Public Affairs bei NetCologne, die CDU-Politiker in Empfang. Rossbach forderte, dass die Gigabitnetze mit einer Priorisierung auf Glasfaser ausgebaut werden und die Rahmenbedingungen für Netzanbieter investitionsfreundlich gestaltet werden. Diese Forderungen finden sich auch im Koalitionsvertrag wieder. Darüber hinaus hat NetCologne knapp 100 Mio. Euro in die Hand genommen, um eine umfassende Digitalisierungs-Offensive für die Stadt Köln zu starten. Der „Vier-Punkte-Plan“ zur Digitalisierung sieht vor, ein stabiles Highspeed-Netz für 450.000 Haushalte zu schaffen, die Schulen mit Glasfaser auszustatten, 1.200 WLAN Hotspots im Stadtgebiet bereitzustellen sowie die zehn größten Gewerbegebiete Kölns ebenfalls mit Glasfaser auszustatten. Ein Gespräch mit Mike Schnoor, Head of Communication vom Digital Hub Cologne, rundete den Besuch in Köln ab. Der Digital Hub Cologne fördert im Auftrag des Landes NRW die digitale Wirtschaft in Köln und der gesamten Region, indem er die Verbindung zwischen Unternehmen und innovativen Startups schafft und Forschung, Wissenschaft und Lehre mit Innovatoren und Wirtschaft vernetzt.
Bei der Deutschen Telekom in Bonn ging es am zweiten Tag der Klausurtagung ebenfalls digitale Infrastrukturen sowie um industrielle und private Anwendungen. Die Telekom plant nach eigenen Angaben die Erschlieung von 81 Prozent der Haushalte in NRW mit FTTC-Anschlüsse bis 2019. Ein Fokus liegt auch hier auf den Gewerbegebieten, Schulen und Verwaltungsgebäuden. Auch der Ausbau des 5G-Netzes hat hohe Priorität: 5G ist eine neue Netzstruktur, die eine 1000-fach höhere Kapazität, eine 100-fach höhere Verbindungsdichte sowie eine deutlich schnelle Geschwindigkeit bietet.
Ein letzter, besonderer Eindruck war ein Besuch in der Telekom Design Gallery, wo Digitalisierung erlebbar gemacht wird. Eine Führung mit Fokus auf die konsequente Umsetzung bereits verfügbarer Technik – so zum Beispiel Möglichkeiten im „Smart Home“ – oder in Geschäften, rundete die Klausurtagung ab.
Jetzt gilt es, die Ideen und Anregungen aus der Praxis auch politisch umzusetzen und innovative Akzente für Nordrhein-Westfalen zu setzen.