Beim Jugend-Landtag übernehmen Jugendliche für drei Tage im Juli die Arbeit ihrer Abgeordneten.
Der Jugend-Landtag bietet in jedem Jahr 199 Jugendlichen die Chance, für mehrere Tage die Plätze „ihrer“ Abgeordneten einzunehmen und die politischen sowie parlamentarischen Abläufe hautnah in der Landeshauptstadt zu erfahren. In diesem Jahr wurde der CDU-Landtagsabgeordnete Florian Braun durch die 18-jährige Abiturientin Carmen Görmar aus Porz-Westhoven vertreten.
Wie die echten Abgeordneten haben die Jugendlichen an drei Tagen in Fraktions- und Ausschusssitzungen inhaltliche Positionen erarbeitet und vertreten. Auf der Tagesordnung standen in diesem Jahr Anträge zur allgemeinen Impfpflicht als Voraussetzung für einen Kita-Platz sowie zur Attraktivität des ÖPNV. Zum Abschluss fanden sich am letzten Tag der Übernahme die Jugend-Abgeordneten zur Plenarsitzung zusammen, diskutierten die verschiedenen Anträge und Positionen ihrer Fraktionen und stimmten am Ende ab. Dabei kam es auch zu einer Aktuellen Stunde zum Thema Seenotrettung sowie zu einem Eilantrag bezüglich „Demonstrationsrecht während der Schulzeit“, der mit einer Mehrheit abgelehnt wurde. Die Entscheidungen und Beschlüsse des Jugend-Landtags sind aber mehr als nur Übung: Die beschlossenen Anträge werden zur Weiterbehandlung an die entsprechenden Ausschüsse im Landtag verwiesen.
„Der Jugend-Landtag NRW war für mich ein sehr prägendes und lehrreiches Ereignis. Er gab mir Einblicke in eine komplett neuartige und sehr interessante Welt, in welcher man auch Kompromisse eingehen musste, um letztendlich an sein Ziel zu kommen“, berichtet Carmen Görmar. Florian Braun ist von seiner Vertretung überzeugt: „Ich bin sehr froh, dass mich mit Carmen Görmar eine junge, engagierte Frau vertreten hat, die nun ihre ersten Schritte in der politischen Welt gegangen ist. Ich hoffe, dass sie auch außerhalb des Jugend-Landtags politisch engagiert bleibt
Florian Braun ist begeistert, dass in den zehn Jahren des Bestehens des Jugend-Landtags mehr als 2.000 Jugendliche aus NRW teilgenommen haben: „Das rege Interesse über all die Jahre zeigt, dass es mit der vielbeschworenen Politikverdrossenheit der Jugend nicht weit her sein kann. Ich erlebe hier im Landtag intelligente und motivierte Jugendliche, die politische Prozesse verstehen und sich einbringen wollen. Das ist ein gutes Zeichen für NRW und unsere Gesellschaft.“