Der zehnte Jugend-Landtag NRWs war für mich ein sehr prägendes und lehrreiches Ereignis. Er gab mir Einblicke in eine komplett neuartige und sehr interessante Welt, in welcher man auch Kompromisse eingehen musste, um letztendlich an sein Ziel zu kommen.
Am Donnerstag den 4. Juli 2019 besuchte ich den Landtag schon zwei Stunden vor Beginn der Veranstaltung um 14.00 Uhr, da ich einen Termin mit dem Abgeordneten Florian Braun hatte. Diesen sollte ich nun drei Tage vertreten. Nach zwei Sicherheitskontrollen, ähnlich wie im Flughafen, durfte ich den Landtag betreten: ein sehr beeindruckends Gebäude, welches mit vielen runden Sälen und auch dem großen Plenarsaal an ineinandergreifende Zahnräder erinnern soll, als ein Symbol für das Ineinandergreifen der Parteien in einer Demokratie. Nach meinem dortigen Eintreffen, holte mich Lucas Henn, Florian Brauns Büroleiter ab. Wir trafen uns nach einer kleinen Führung mit Florian Braun, besprachen einige Dinge und machten Fotos. Danach besichtigten wir den Plenarsaal von der oberen Empore und gingen durch die Katakomben zurück zu seinem Büro. Im Anschluss daran nahm ich an einer Vorbesprechung des Digitalausschusses der CDU und FDP teil. Es war sehr interessant und ich konnte schon einige Erfahrungen für meine später folgenden Sitzungen mitnehmen. Um 15.30 Uhr begab ich mich auf den Weg zur Jugendherberge, um mein Zimmer zu beziehen. Dieses teilte ich mir mit drei Jugendlichen aus meiner Fraktion. Hinterher trafen wir uns im Plenarsaal, wo wir Informationen zum Ablauf und eine weitere Führung erhielten. Anschließend folgte die erste Fraktionssitzung, in der wir z.B. unsere Vorsitzenden und unsere Schriftführer wählten. Als nächstes gingen wir gemeinsam Abendessen und spielten darauffolgend einige Spiele, durch die man seine Fraktionsmitglieder, sowie Mitgliedern anderer Parteien kennenlernte. Hinterher gingen wir wieder zurück zur Jugendherberge.
Der Freitag begann mit einem ausgiebigen Frühstück und der anschließenden zweiten Fraktionssitzung. In dieser besprachen wir die Antragsentwürfe „Impfflicht“ und „ÖPNV attraktiver machen“. In den Sitzungen wurde die meiste Zeit diskutiert und über den finalen Entwurf abgestimmt. Wir trafen uns anschließend in den Ausschüssen mit den anderen Fraktionen, um den finalen Entwurf zu besprechen. Nach dem Mittagessen bestimmten wir die Redner für die Plenarsitzung am nächsten Tag. Um 19.00 Uhr fand der „Parlamentarischen Abend“ statt, der zu sportlichen Aktivitäten wie z.B. Dart, Tischtennis und Fußball anregte. Außerdem gab es Rodeo und Trampoline. Ich denke, dass ich für alle sprechen kann, wenn ich sage: „Wir hatten sehr viel Spaß und einmal mehr die Möglichkeit, uns auch mit anderen Fraktionsmitgliedern auszutauschen“. Am Abend um 22.00 Uhr gingen wir zurück in die Jugendherberge.
Im Anschluss an das Frühstück in der Jugendherberge startete unsere letzte Fraktionssitzung, in der wir die letzten Einzelheiten zur Plenarsitzung diskutierten. Alle Parteien hatten wirklich grandiose Redner und es gab hitzige Wortgefechte in der kurzen Pause, die wir einlegten. Meine Erwartungen wurden übertroffen, als Mitglieder aus anderen Parteien die Fraktionen wechselten und weitere hitzige Diskussionen entfachten. Die Sitzung dauerte eine Stunde länger als angesetzt. Man kann die komplette Sitzung noch einmal auf der Landtagsseite Revue passieren lassen, da sie von vielen Kameras aufgenommen wurde. Nach dem Plenum erhielten wir unsere Teilnahmebestätigungen und aßen noch ein letztes Mal gemeinsam zu Mittag. Dieses war der Abschluss meines Erlebnisses, da ich am Abend noch auf meinen Abiball musste. Die restlichen Teilnehmer besuchten noch einen Gottesdienst.
Es war mir wirklich eine große Ehre, an diesem großartigen Erlebnis teilnehmen zu dürfen. Ich empfehle allen politisch interessierten und engagierten Jugendlichen, sich für nächstes Jahr zu bewerben.
Carmen Görmar