In meiner ersten Rede im Landtag nach der sitzungsfreien Zeit im Sommer zum Thema Künstliche Intelligenz habe ich für eine enge Zusammenarbeit zwischen Land, Bund und EU geworben sowie einen Ausbau unserer Standortvorteile für internationale Experten gefordert.
Dabei war es mir ein besonderes Anliegen zu verdeutlichen, dass NRW heute schon eine gute Ausgangslage für die weitere Erforschung von KI vorzuweisen hat. Mit zahlreichen Forschungseinrichtungen und einigen der besten Forscher verfügt NRW über große Kompetenzen in dem Feld. Beispielhaft zu nennen sind hier das Human Brain Project des Forschungszentrum Jülich, bei dem das menschliche Hirn vollständig kartiert wird, und das Unternehmen DeepL aus Köln, das Übersetzungen mithilfe von Künstlicher Intelligenz anbietet.
Das Land NRW darf jedoch den Anschluss nicht verlieren und muss an der weiteren Vernetzung und Vertiefung der Forschungsanstrengungen arbeiten. Auch künftig müssen wir die Standortvorteile unseres Landes erkennen und weiter ausbauen, damit NRW bundes- und weltweit ein attraktiver Arbeits- und Forschungsort bleibt. Deshalb begrüße ich die Arbeit von weiteren Forschungseinrichtungen wie beispielsweise dem Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme in Sankt Augustin und dem Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie in Bielefeld. Diese muss nun durch die Einführung weiterer KI-Professuren im Land weiter gefördert werden. Die bereits 2018 ins Leben gerufene Kompetenzplattform KI.NRW setzt genau bei der von uns geforderten vertieften Vernetzung zwischen den verschiedenen Akteuren aus Forschung und Wirtschaft an. Es ist nämlich im zweiten Schritt essentiell, die Forschungsergebnisse für die Wirtschaft – Mittelstand und Industrie – in der breiten Masse nutzbar zu machen. Hier fordern wir von der Landesregierung einen Leitfaden für kleine und mittelständische Unternehmen zum Einsatz, den Vorteilen und den Umgang mit KI.
Neben den Anstrengungen auf Landesebene habe ich auch die Arbeit der Bundesregierung zu KI gelobt: Mit der Strategie der Bundesregierung zu Künstlicher Intelligenz und angekündigten Fördermitteln in Höhe von 3 Mrd. Euro bis 2025 flankiert der Bund unsere Bemühungen. Jedoch ist hier entscheidend, dass sowohl Förderungen als auch zukünftige Regulationen in einer engen Zusammenarbeit zwischen Land, Bund und EU geschehen.
Als weitere Voraussetzungen für eine progressive Entwicklung der KI-Forschung in unserem Land sind außerdem noch die Auseinandersetzung mit ethisch-gesellschaftlichen Fragen des technischen Fortschritts und die Öffnung von geförderten Big-Data-Analysen als Open Data für weitere Forschung.
Es sind spannende Fragen, mit denen wir uns als Politik – aber auch als gesamte Gesellschaft – bezüglich des Fortschreitens der Künstlichen Intelligenz auseinandersetzen. Ich habe in meiner Rede einen Beitrag dazu geleistet und freue mich auf die weitere Arbeit an einem der für mich spannendsten Innovationsfelder.