Digitale Medien haben die Struktur von Öffentlichkeit und politischer Meinungsbildung verändert. Wie genau das geschieht, darüber gibt es jedoch keinen Konsens. Um dieses Phänomen wissenschaftlich zu ergründen, veranstaltete das Bonner Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Freitags um 5“ unter meiner Schirmherrschaft ein digitales Format mit Politikwissenschaftler Prof. Dr. Andreas Jungherr von der Universität Bamberg.

Als Schirmherr der Veranstaltung führte ich in das Thema des Abends ein. Dabei betonte ich die wichtige Rolle von Social Media für die Politik, um direkt mit den Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt zu treten. Die sozialen Netzwerke sind ein wichtiger Teil der Öffentlichkeitsarbeit und helfen sowohl den Politikerinnen und Politikern, ihre Inhalte und ihre Arbeit zu präsentieren, als auch den Bürgerinnen und Bürgern, sich zu informieren und direkten Kontakt zu ihren Abgeordneten aufzunehmen. Gleichwohl gibt es Bedenken in Zusammenhang mit Plattformen wie Facebook und Twitter. Die Bedenken bezüglich der Regulierung von Inhalten, der Entstehung von Filterblasen, dem zunehmenden Hass im Netz und der damit einhergehende Verrohung der Diskussionskultur sowie auch die Frage nach der Macht der hinter den Plattformen stehenden Konzerne beschäftigen Politik, Gesellschaft und Wissenschaft.

Prof. Jungherr sprach in seinem Impuls über seine Forschung, die sich unter anderem um einen internationalen Vergleich der Nutzung von digitaler Kommunikation und den daraus zu schließenden Erkenntnissen dreht. Er konzentriert sich vor allem auf gesellschaftliche, institutionelle und organisationale Steuerungsversuche des digitalen Wandels und die Untersuchung der Nutzung digitaler Medien und Technologien durch Bevölkerung, politische Eliten, Medien und Organisationen. Bezogen auf die Frage nach der Regulierung von Online-Plattformen hinsichtlich Fake News und Hasspostings mahnte er eine Durchsetzung des Rechts auch im Internet an. Er zeigte sich jedoch offen für die Art und Weise der Regulierung. Eine Lösung für dieses Problem zu finden, bleibt Aufgabe der Politik und sicherlich auch der Wissenschaft. Es freut mich, dass es mit Prof. Jungherr und seinen Kolleginnen und Kollegen kluge Köpfe gibt, die sich aus wissenschaftlicher Perspektive mit diesen Fragen beschäftigen.

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