Deutschland diskutiert über Wehrdienst, ein Gesellschaftsjahr oder – wie die Konrad-Adenauer-Stiftung es nennt – eine Chancenzeit. Ich selbst bin ein Befürworter eines Pflichtdiensts in Deutschland. Darüber, über eine mögliche Ausgestaltung und über die Erfahrungen aus dem System des Bundesfreiwilligendienstes habe ich bei einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung diskutiert.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung organisierte unter dem Motto „ChancenZeit – geMEINsam für Gesellschaft“ eine Veranstaltung, um über das Projekt eines Gesellschaftsjahres zu debattieren. Das Politische Bildungsforum NRW hatte dazu zum Landeshauptstadtforum in die Jugendherberge Düsseldorf geladen. Im Fokus stand die Frage, wie ein Dienst an der Gesellschaft überhaupt aussehen könne.

Unter der Moderation von Sandra Wahle von Einslive waren neben mir Paul Burgbacher und Eileen Egbert (ehemalige FSJPler), Clarissa Engels (stellv. Landessprecherin des THW NRW), und Tim Romankiewicz (Internationale Jugendgemeinschaftsdienste) als Impulsgeber eingeladen.

Die Diskussion rund um ein Gesellschaftsjahr wird immer wieder entfacht, seitdem die Wehrpflicht abgeschafft wurde. Heute existieren weitere Möglichkeiten des Engagements, zum Beispiel durch den Bundesfreiwilligendienst oder durch das Freiwillige Soziale Jahr.

Ich glaube, dass die Einführung eines Gesellschaftsjahres drei positive Aspekte mitbrächte: Gesellschaftliche Bildung, Gesellschaftliche Bindung und die Begegnung von gesellschaftlichen Bedarfen. Auf einem der vergangenen Bundesparteitage hat sich auch die CDU Deutschlands für ein Gesellschaftsjahr ausgesprochen. Jungen Menschen kann ein solcher Dienst bei der Berufsorientierung helfen und ihnen grundsätzliche Sozialberufe oder auch die Bundeswehr als potentielle Arbeitgeber näher bringen, obwohl der Zugang sonst vielleicht gefehlt hätte. Außerdem glaube ich fest daran, dass es junge Menschen untereinander näher zusammenbringt – egal welche Schulbildung sie zuvor genossen und in welchen Milieus sie sich gewohnt bewegen. Auch kann es Menschen näher mit dem Staat zusammenbringen, um sich mit den Bedürfnissen und Möglichkeiten des Staates auseinanderzusetzen. Denn auch das gehört zur Wahrheit dazu: Als Staat haben wir den Bedarf nach Engagement für den Staat, in Mangelberufen und auch für einen wehrhaften Staat. Die letzten Monat haben auch diesen Aspekt tragischerweise neu auf die Agenda gesetzt.

Ich bin gespannt auf den weiteren Verlauf der Debatte. Über allem steht für mich: Ehrenamtliches Engagement muss weiter gestärkt und dafür geworben werden. Auch unterstütze ich die Verbesserungen der Rahmenbedingungen beim aktuellen Bundesfreiwilligendienstes. Ich danke der Stiftung für das Forum und die Diskussion mit dem interessierten Publikum, bei dem viele neue Ideen – und auch Fragestellungen – für die weitere Ausgestaltung aufkamen.

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