Neben dem Fokus der öffentlichen Debatte auf die Abiturprüfungen gibt’s einen gewohnten Überblick auf die aktuellen Themen im Bereich Schule und Bildung. In den letzten Wochen relevant: Zukunftscheck LOGINEO & IQB-Bildungstrend.

In den vergangenen Wochen stand die Verschiebung von Abiturprüfungen und die in Folge entdeckten Mängel der IT-Infrastruktur beim Landesinstitut für Schule QUA-Lis im Fokus. Zu diesen Themen finden Sie einen eigenen Text hier.

Daneben standen bei der Sitzung des Ausschusses für Schule und Bildung am 26. April weitere Sachthemen im Mittelpunkt. Wir eröffneten die Sitzung mit einem Expertengespräch zur Zukunft der Familiengrundschulzentren. 2019 wurden in Nordrhein-Westfalen ca. 150 Offene Ganztagsgrundschulen zu diesen Familiengrundschulzentren weiterentwickelt und leisten seitdem einen wertvollen Beitrag und vereinen Förder-, Informations- und Hilfsangebote für Familien an einem Ort. Das Gespräch drehte sich um die zukünftige Finanzierung der Zentren und den für sie resultierenden Konsequenzen aus dem IQB-Bildungstrend. Bereits im laufenden Haushalt 2023 haben wir als schwarz-grüne Koalition Mittel zur Verfügung gestellt, um die Familiengrundschulzentren auszubauen.

Der IQB-Bildungstrend untersucht, inwieweit Schülerinnen und Schüler der vierten Jahrgangsstufe die Bildungsstandards erreichen, die von der Kultusministerkonferenz für die Fächer Deutsch und Mathematik in der Primarstufe festgelegt wurden. Nach 2011 und 2016 wurde der Bildungstrend im Corona-Jahr 2021 zum dritten Mal durchgeführt. Die Ergebnisse sind ein Alarmsignal. In allen untersuchten Leistungsbereichen sind die Kompetenzen unserer Schülerinnen und Schüler am Ende der Grundschulzeit im 10-Jahresvergleich erkennbar schlechter geworden. Dieser Trend zeigt sich leider in allen Bundesländern und damit auch in Nordrhein-Westfalen. Ministerin Feller berichtete, dass die Grundschulen in vergangenen Jahren mit neuen Anforderungen und Konzepten größtenteils alleine gelassen wurden. Deswegen soll nun in Kooperation mit und koordiniert durch das Schulministerium insbesondere die Stärkung der Fachlichkeit und Sicherung der Basiskompetenzen für alle Schülerinnen und Schüler in den Blick genommen werden. Der zentrale Schwerpunkt für das kommende Schuljahr soll auf der Leseförderung liegen. „3 x 20 Minuten pro Woche“ wird dabei als verbindliche, feste Lesezeit vorgegeben. Alle Schulen erhalten dazu Zugang zu wissenschaftlich fundierten und leicht handhabbaren diagnostischen Instrumenten, konkret im Unterricht einsetzbaren Materialien und fachwissenschaftlich, erstellten Hintergrundinformationen. Das Ministerium hat angekündigt regelmäßig über weitere Maßnahmen zu berichten.

Mit der Vorstellung des Zukunftschecks zur digitalen Bildungsplattform haben wir ein weiteres Versprechen aus dem Koalitionsvertrag eingelöst. So wurde die landeseigene Lern- und Bildungsplattform in einer unabhängigen wissenschaftlichen Untersuchung auf Herz und Nieren bezüglich ihrer Zukunftsfähigkeit geprüft. Die Ergebnisse sind positiv, aber auch mit Zukunftsaufgaben verbunden. Laut der Einschätzung des Fraunhofer-Instituts kann die Bildungsplattform mindestens drei bis fünf Jahre weiter genutzt werden. Allerdings hat das Gutachten auch einige Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt. So sollen die drei Nutzungskomponenten besser integriert werden, damit sie als „eine“ Plattform empfunden und genutzt werden. Dem schließt sich auch die Verbesserung der Interoperabilität und
der Erweiterbarkeit um zukünftige Komponenten. Auch ein Tool zur kooperativen Dokumentenbearbeitung wird empfohlen – ebenso die Einrichtung einer zentralen Hilfestelle und selbstredend die fortlaufende technische Weiterentwicklung. Diese Ergebnisse werden wir in den nächsten Sitzungen weiter diskutieren und Maßnahmen zur Verbesserung ableiten.

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