In der letzten Augustwoche trat der Ausschuss für Schule und Bildung unter meiner Führung seine Reise nach Finnland an. Das Land hat in vergangenen Jahren regelmäßig gute Ergebnisse in der PISA-Studie erzielt: Anlass, um über den Tellerrand zu schauen, Vergleiche zu ziehen, Unterschiede zu erkennen und mögliche Ideen mitzubringen.
Den größten Teil unserer Reise verbrachten wir in der Hauptstadt Helsinki. In der Deutschen Botschaft wurden wir von Botschafter Arz von Straussenburg über die aktuelle politische Lage im Land unterrichtet. Vor diesem Hintergrund fiel es uns leichter, die anschließenden Informationen aus den Gesprächen der nachfolgenden Tage einzuordnen.
Einer der Schwerpunkte unserer Reise bestand in den Besuchen an zahlreichen verschiedenen Schulen. Wir besuchten die Deutsche Schule in Helsinki, an der wir am Unterricht teilnehmen durften und mit Schülern und Lehrern ins Gespräch kamen. Darüber hinaus wurde uns das finnische Schulsystem und die Organisation von Auslandsschulen näher gebracht.
Auch an der Tampereen klassillinen lukio wird Deutsch gelehrt. Um diese Schule zu besuchen, haben wir einen Anfahrtsweg von knapp 200km nach Tampere auf uns genommen. Dort haben wir uns zum Angebot des Deutschunterrichts, einem deutschen Sprachdiplom sowie zu Kooperationen mit deutschen Schulen ausgetauscht.
An den weiteren Tagen haben wir die Helsingin Suomalainen Yhteiskoulu und die Munkkiniemen Yhteiskoulu sowie die gymnasiale Oberstufe an der Helsingin Suomalainen Yhteiskoulu besucht. Dabei haben wir u. a. die unterschiedlichen Trägerschaften – frei sowie kommunal – kennengelernt. Über die Finanzierung des Schulsystems und auch über die Bedeutung der beruflichen Bildung sprachen wir zudem mit dem Zentralamt für Bildungswesen und Vertretern des Ministeriums für Bildung und Kultur.
Inklusion, Digitalisierung, Lehrerausbildung uvm. standen im ständigen Fokus der Gespräche. Dazu kamen wir auch mit der pädagogischen Fakultät der Universität, der angeschlossenen Übungsschule Viiki sowie dem Bildungsunternehmen Learning Scoop in den Austausch. Es wurde deutlich mit wie viel Freiheit, aber eben auch mit wie viel Verantwortung die einzelnen Schulen ausgestattet sind. Ebenso wurde deutlich, dass Lehrerinnen und Lehrer in Finnland eine hohe gesellschaftliche Wertschätzung genießen.
Die Reise nach Finnland hat uns viele Eindrücke beschert. Sicher wird sich nicht alles übertragen lassen. Auch haben sich viele Parallelen feststellen lassen. Dennoch kommen wir inspiriert zurück und werden uns bei kommenden Entscheidungen von den finnischen Best Practices sicher leiten lassen.